Herzlich Willkommen zur nächsten Station unserer Elchparade mit Jani Friese!

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Damit ihr schon mal einen kleinen Einblick in das Buch „… als der Himmel uns berührte“ bekommt, haben wir hier mal den Klappentext für euch
Es ist Indian Summer in Kanada, als Mia ihre Freundin Dana besucht, um sich von den Problemen in ihrer Ehe zu erholen.
Dort auf der idyllischen Ranch, inmitten der Rocky Mountains, begegnet sie dem Halbblut Aiden wieder.
Auf ihren gemeinsamen Ausritten durch atemberaubende Berglandschaften, vorbei an kristallklaren Seen, treffen sie nicht nur auf Biber und Elche, sondern Mia muss sich auch eingestehen, dass sie sich mehr und mehr zu ihm hingezogen fühlt.
Sie verdrängt die leidenschaftlichen Gefühle und kehrt schließlich zu ihrem Mann zurück.
Die anfängliche Euphorie und Hoffnung, sie könnte ihre Ehe retten, schwindet, als ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden.
Von einem Moment auf den anderen verändert sich alles.
Mia reist erneut nach Kanada und kommt einem wohl behüteten Familiengeheimnis näher, als ihr lieb ist.
Ob es ihr auch diesmal gelingt, Aidens faszinierender Anziehungskraft zu widerstehen?
Und was, wenn plötzlich ihr Ehemann auf der Bildfläche erscheint, der mit allen Mitteln versucht sie dazu zu bewegen, zu ihm zurückzukehren?
Unser Thema bei dieser Elchparade lautet: „First Nations“!
Ihr fragt euch bestimmt was es mit diesem Thema auf sich hat. Aber das erklären wir euch gleich.
Die zweite Frage die ihr euch bestimmt stellt, was hat dies mit der Geschichte zu tun.

Der 27-jährige männliche Protagonist Aiden ist ein sogenannter „Halbblut“ oder auch „Indianer“.
Seine Mutter vom Stamm der Blackfoot erkrankt an Krebs und stirbt, als Aiden 12 ist.
Seinen Vater, ein Weißer, hat er nie kennengelernt.
Nach dem Tod seiner Mutter wird er von Lex und Dana adoptiert.
Es ist nicht einfach zwischen beiden Kulturen zu stehen.
Er bekommt Unterstützung von seinem Onkel, der ihm alles über die Blackfoots beibringt.
Pferde sind seine große Leidenschaft, daher lernt er den Beruf des Schmieds.
Sein Hund Jay ist immer an seiner Seite.
Dies kurz zu Aiden. Aber ihr durftet ihn ja bereits bei Doris näher kennenlernen durch ihre Protagonistenvorstellung: hier
Schaut auch gerne noch bei ihr vorbei!
Nun, aber endlich zum Thema „First Nations“!
Alle indigenen Völker in Kanada werden als „First Nations“ bezeichnet (mit ein paar Ausnahmen).
Anfang der 1980er Jahre tauchte dabei der Begriff erstmals auf.
Und bis heute werden sie noch „Indianer“ genannt, aber dies ist für sie eigentlich eine Beleidigung.
Hier ein paar Fakten & Informationen zu den „First Nations“:
- es gibt 617 vom Staat anerkannte Stämme
- ca. 560.000 Personen
- Staat bestimmt dabei die Zugehörigkeit eines Stammes und deren Angehörige
- Stämme besitzen meist mehrere Reservate (davon rund 3.000 in British Columbia)
- Unterteilung in 5 Kulturareale mit verschiedenen klimatischen und ökologischen Bedingungen
(Norden Graslandschaften, Westen und Osten sesshafte & bäuerliche oder saisonale Gebiete mit Fisch- und Walfang)
Landschaften/Kultur/Ernährung/Lebensweisen
Subarktis
Der Wald bot dabei Waldbisons, Hirsche und Elche, die Gewässer Fisch und Meeresfrüchte.
Die Versorgung erfolgte durch das Sammeln von Waldprodukten und deren Vorratshaltung.
Nordwestküste
Die Ernährung ist hier auf das Meer eingestellt. Dichte Wälder, zum Teil gemäßigte Regenwälder mit riesigen Bäumen, boten völlig andere Baumaterialien.
So lebten sie in Holzhäusern, überwiegend Plankenhäusern, und stellte auch Waffen, Behältnisse und sogar Kleidung aus Holz her.
Plateau
Zahlreiche Flüsse und Seen bestimmen die Landschaft, ebenso hohe Berge im Westen und Osten des Kulturareals.
Der Fischfang, besonders von Lachs, bestimmte weite Teile der Kultur und der Technik.
Aber auch Wurzeln, Beeren und Jagdwild spielen eine wichtige Rolle.
Nordöstliches Waldland
Ausgedehnte Laub- und Mischwälder prägen das nordöstliche Waldland.
Sie ernährten sich teils vom Landbau – im Süden sogar überwiegend von Mais, Bohnen und Kürbissen, im Westen kam Wildreis hinzu –, teils von der Jagd.
Prärie und Plains
Nur wenige First Nations, wie z.B. Blackfoot-Stämme, leben im nördlichen Teil dieses Kulturareals, das im Windschatten der Rocky Mountains gelegen von Trockenheit gekennzeichnet ist.
Wichtigstes Jagdwild in dieser flachen Graslandschaft war der als Büffel bekannte Amerikanische Bison.
Geschichtliches bis Heute
In Nordamerika gerieten die indigenen Stämme ab 1600 nach und nach durch Kriege, Seuchen, Alkohol, Hunger und dem Rückgang der Büffel in die Minderheit.
Die Kolonialisierung führte dazu, das die Regierung alles unternahm, die Ureinwohner systematisch zu verdrängen.
Sie verschleppten die Kinder in sogenannte Residential Schools, wo sie geprügelt, misshandelt, gedemütigt und ihnen Sprache und Kultur verboten wurde.
Zusätzlich versuchte man die diese Befölkerungsgruppen durch Zwangsumsiedlungen in Reservate zu Bauern zu machen.
Gingen diese nicht auf Forderungen oder Verträge ein, wurden nicht selten ganze Dörfer einfach ausgelöscht.
Seither kämpfen auch heute noch viele von ihnen um ihre Rechte und um ihr Land.
Außerdem darum, ihre kulturellen Wurzeln wie die Sprache, Gesänge und Rituale wieder aufleben zu lassen und diese zu schützen.
Es ist ein harter Kampf, noch heute.
Ich hoffe, wir konnten euch ein wenig die „First Nations“ näherbringen. Leider ist dies so ein umfassendes Thema, dass wir gar nicht auf alles eingehen können.
Aber zum Nachdenken und weiterem Nachschlagen regt dies sicherlich ebenso an, denn die Geschichte, das Land und die Kultur ist sehr interessant.
Auch erzählt die Autorin Jani Friese im Buch einige Fakten, Details und Informationen durch ihren Protagonisten Aiden und seine Lebensweise und Vergangenheit.

Schnipsel zum Buch
#1
Aiden drehte sich um und lächelte mir zu.
»Guten Morgen, Mia, ausgeschlafen?«
»Guten Morgen, wohl eher verschlafen. Die Zeitumstellung ist daran schuld. Tut mir leid, hast du schon gewartet?«
Obwohl ich ihn ja bereits in der Nacht gesehen hatte, wirkte er jetzt bei Tageslicht noch erwachsener. Er trug eine Jeans und lange Shaps darüber. Dazu ein blau kariertes Hemd. Unter seinem Cowboyhut lugte sein schwarzes Haar hervor. Er sah unglaublich gut aus, und für mich noch immer überraschend männlich. Aiden schien sich köstlich über mich zu amüsieren. Nachdem er sich von seinem Lachanfall erholt hatte, kam er mit seinem Rappen auf mich zu.
»Kommst du klar mit allem, oder brauchst du Hilfe?«
»Natürlich komme ich klar, ist wie Fahrradfahren, man verlernt es nicht«, erwiderte ich schnippisch. Er legte seine kräftige Hand auf meinem Arm.
»Entschuldige, Mia, ich wollte nicht über dich lachen..«
»Nein, mir tut es leid. Ich bin wohl etwas sensibel im Moment.« Er nickte und trat einen Schritt zurück.
»Na komm, es wird Zeit.«
Draußen stieg ich in den Sattel, streichelte Ghost am Hals und blickte über die Weiden hinauf zu den Gipfeln der bereits schneebedeckten Rocky Mountains. In diesem Augenblick überkam mich ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Wie sehr ich doch den Ausblick vermisst hatte! Ich atmete tief ein und schloss kurz die Augen, um mir bewusst zu machen, dass ich wirklich hierher zurückgekehrt war. Als ich sie wieder öffnete, traf mich Aidens Blick.
»Habe ich dir schon gesagt, dass dies der glücklichste Moment seit langem ist? Ich kann nicht fassen, dass ich tatsächlich wieder hier bin.«
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, aber er sagte kein Wort.
#2
Hinter einer Lichtung schimmerte es plötzlich hell, und ich erkannte sofort, wo wir waren. Mein Herz machte einen Satz, denn dort am See hatten Aiden und ich vor so vielen Jahren unzählige Male Rast gemacht. Der Anblick raubte mir den Atem. Die türkis-blaue Farbe und das Glitzern der Wasseroberfläche durch die Sonnenstrahlen, machte diesen See zu etwas Besonderem. Die Bäume spiegelten sich im glasklaren Wasser, während sich hier und dort kleine Kringel bildeten, die die Fische beim Luftholen hinterließen. Idylle pur.
Aiden hatte Jay zurückgepfiffen und sich auf den alten Baumstamm gesetzt, der noch immer an derselben Stelle lag. Nichts schien sich verändert zu haben, außer der Mann mit den schwarzen Haaren, der liebevoll seinen Hund streichelte. Ich setzte mich neben ihn und schaute ehrfürchtig über den See hinaus zu den Bergen. In dem Moment erhob sich ein Schwarm Wildgänse, die fast lautlos an uns vorbei flogen. Was für ein Wunder hatte doch dieses Fleckchen Erde erschaffen. Ich spürte, wie mein Puls herunterfuhr und ich entspannte.
#3
Es war September und Indian Summer in Alberta. Wie in jedem Jahr verwandelte sich die Landschaft zu dieser Zeit in einen Traum von herbstlich Farben. Die bunten Blätter der Bäume, angestrahlt von der Sonne, leuchteten in den verschiedensten Rot-, Gelb- und Orangetönen. Ich erinnerte mich sehr genau daran, wie wunderschön das ausgesehen hatte, als ich zuletzt vor vielen Jahren dort gewesen war. Als wir den Weg hinunter fuhren und ich die Ranch erblickte, wurde mir warm ums Herz. Sie lag in einem Tal umgeben von Weiden, Wäldern und Bergen. Ein glasklarer kleiner Bach schlängelte sich zwischen den Wiesen entlang, den man, wenn man auf der Veranda saß, leise plätschern hörte. Als ich die Pferde auf den Koppeln grasen sah, kamen Erinnerungen an eine längst vergessene Zeit in mir hoch.

Quellen Bilder: Pixabay & Jani Friese
Quellen Text (Auszüge/Informationen): Wikipedia & Jani Friese